Durch den Sommer fliegen

Durch den Sommer fliegen

Kennst du das fast fliegende Laufgefühl in leichten, direkten Schuhen? Für mich ist es das beste Laufgefühl überhaupt. Es hat allerdings einen kleinen Haken – durch die leichteren Schuhe läuft man zwar schneller, aber die Belastung ist deutlich höher, vor allem für die Wadenmuskulatur. In diesem Blogpost teile ich ein paar einfache Tricks mit dir, wie du dieses Problem umgehen kannst – damit dem «Fliegen» nichts mehr im Wege steht.

 
 

Als 800-m-Läufer bedeutet der Winter für mich viel Grundlagentraining, lange Dauerläufe und Schwellentrainings. Also etwas ganz anderes als im Sommer, wenn es auf die Rundbahn geht und schnelle 200- und 300-m-Wiederholungen anstehen. Auch die Schuhe für diese Trainings unterscheiden sich deutlich: Während ich im Winter meist in einem gemütlichen, schonenden Schuh wie dem New Balance 860 laufe, ist es im Sommer eher ein Brooks Hyperion oder im Wettkampf ein Puma Nitro EVOSpeed. Diese leichten Schuhe ermöglichen mir genau dieses fliegende Laufgefühl. Klar ist: Es ist ein ganz anderes Laufen. Der Wechsel auf die schnelleren Schuhe ist deshalb immer eine kritische Phase im Trainingsplan.

Umfang und Intensität

Die erste Grundregel betrifft das Verhältnis von Umfang und Intensität. Laufen mit leichteren Schuhen ist intensiver – das heisst: Nur weil es sich grad so fliegend und gut anfühlt, solltest du nicht gleich so weit laufen wie mit einem stärker gedämpften Schuh. Wenn du einen neuen, leichteren Schuh hast oder diesen im Grundlagentraining lange nicht getragen hast, starte mit kürzeren Einheiten und gewöhne deinen Körper langsam an die höhere Intensität.

Geduld und Steigerungsläufe

Dieser langsame Wechsel braucht Geduld. Und mal ehrlich: Wer gerne durch die Gegend rennt, zählt sich selten zu den geduldigsten Menschen, oder? Um dich besser auf den Schuhwechsel und das höhere Tempo vorzubereiten, gibt es einen einfachen Trick. Denn die Herausforderung sind nicht nur die leichteren Schuhe, sondern auch das schnellere Lauftempo. Deshalb mache ich oft nach Dauerläufen 3–5 Steigerungsläufe von 80–120 m. Das lässt sich überall einfach machen – direkt im gleichen Schuh wie beim Dauerlauf. In den gedämpften Schuhen fühlt sich das vielleicht noch nicht ganz so fliegend an wie später in den leichteren, der Effekt ist aber enorm. Die Waden werden gestärkt und sind schneller bereit für höheres Tempo. Nebenbei profitierst du auch bei Laufökonomie und Schrittlänge – du wirst ganz automatisch schneller.

 
 

Kraft und Kontinuität

Zusätzlich kannst du mit etwas Krafttraining unterstützen. Dafür braucht es keine stundenlangen Einheiten – besser kleine, regelmässige Übungen nach dem Training. Calfraises und ihre Varianten helfen den Waden enorm und bereiten sie auf kommende Belastungen vor. Diese Übungen dauern wie die Steigerungsläufe nur 5–10 Minuten und lassen sich leicht ins Training integrieren. Natürlich musst du das nicht nach jedem Dauerlauf machen – auch Waden und Kopf brauchen mal Erholung. Probier’s aus – und dann fliegst auch du bald durch den Sommer!

 
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